Interview
Asterisk Interview mit Heike (Ava H. Cooper)
04/08/2020 Chiara in Interview / 4 Kommentare

Ava H. Cooper

Fotograf: Sohn von der Autorin

Hallo liebe Heike, 

danke dass du dir die Zeit für dieses Interview nimmst.
Ich durfte dich durch dein tolles Buch “Die Traumkriegerin-Das Amulett der Zweiheit” kennenlernen.

Wie bist du auf die Idee mit den Traumwelten gekommen? 

Das kann ich dir eigentlich gar nicht so genau sagen. Ich hatte die Idee, als ich so 16/17 war; ich habe immer sehr intensiv geträumt. Ich habe manchmal regelrechte Abenteuer oder sogar Horrorgeschichten geträumt. Und manchmal, wenn ich aufgewacht bin, war ich mir nicht ganz sicher – war das jetzt alles real oder nicht? Also jetzt nicht im Freaky-Sinne, aber es hat mich einfach so sehr mitgenommen und ich glaube, da habe ich mir dann einfach mal gedacht: ”Naja, was wäre denn, wenn aus Träumen echte Welten entstehen könnten?”

Würdest du gerne zu einer von den Traumwelten gehören? Wenn ja, zu welcher – Daranien oder Remavo? 

Na eigentlich lieber Remavo, da das die deutlich schönere Welt ist. Allerdings muss ich zugeben: Das Schreiben hat mir viel mehr Spaß gemacht auf Daranien, weil da irgendwie mehr Action ist. 
Jetzt im 2. Teil wird Remavo deutlich mehr vorkommen. Ich bin mal gespannt, ob ich mich dann in Remavo verliebe.  

Dieses Buch gehört ja zu deinen ersten veröffentlichten Büchern – hast du davor schon einfach so als Hobby geschrieben? 

Ich schreibe schon, seit ich eine Grundschülerin bin. Ich habe früher Horrorgeschichten geschrieben und die habe ich noch mit dem Kassettenrekorder vertont (das kennst du wahrscheinlich gar nicht mehr, frag mal deine Mutter danach). Als junge Erwachsene habe ich Kurzgeschichten geschrieben und den ersten Entwurf von ´Die Traumkriegerin´. Aber dann kamen Job, Freunde und auch Partys und dann ruhte mein Hobby 15 oder 20 Jahre. Irgendwann habe ich es wieder aufgegriffen. Dann habe ich die Traumkriegerin mit Hilfe von einem Schreibcoach und einer Lektorin komplett umgeschrieben. Ich habe dabei wahnsinnig viel gelernt, das hat mir riesigen Spaß gemacht und seitdem habe ich aber auch noch (Lass mich überlegen) insgesamt noch drei weitere Bücher geschrieben. Ein Fantasy Roman für jüngere Kinder, so ab 10 oder 12 Jahre, und zwei Teile von einer Dystopie, die ab 14 wären. 

Wie bist du auf die Idee gekommen, beruflich Bücher zu schreiben? 

Du, ich glaube, das ist keine Idee, auf die man kommt, sondern das klingt jetzt vielleicht albern, aber ich glaube, dazu ist man geboren. Die Ideen sind einfach da und die wollen dann raus. So sehe ich das. 

Wenn du ein Lebensmittel wärst, welches wäre das? 

Ich würde sagen Schokolade, aber eigentlich esse ich Schokolade seit vielen Jahren gar nicht mehr so gerne, was wäre ich dann? Ein Filet-Steak. Das ist edel und teuer, wahnsinnig lecker und man gönnt es sich nur selten. 

Liest du gerade ein Buch, wenn ja, welches? 

Zum Lesen komme ich tatsächlich relativ selten, weil ich einen 9-Jährigen Sohn habe, mit dem ich auch gerne etwas unternehme und fast Vollzeit arbeite Ich habe jetzt aber vor einigen Monaten angefangen mit Hörbüchern. Aktuell höre ich “Scythe”, das ist eine sehr coole Dystopie. Der zweite Teil hatte wirklich ein fulminantes Finale. Da kann ich mir wahrscheinlich noch eine Scheibe abschneiden, wenn ich das Ende meiner Triologie schreibe. 

Was ist dein Lieblingsbuch, abgesehen von denen, die du geschrieben hast? 

Der “Herr der Ringe” würde ich mal ganz spontan sagen. Ich meine, auch wenn ich es heute nicht mehr gerne lese, weil es so wahnsinnig gemächlich anfängt. Aber es war eigentlich das erste Fantasy Buch und er hat so faszinierende Welten geschaffen, das finde ich unglaublich. 

Was tust du, um eine Schreibblockade zu lösen?

Mal ganz ehrlich: Ich weiß gar nicht, ob es diese viel zitierte Schreibblockade wirklich gibt. Ich habe auch manchmal Momente, in denen kann ich nicht wirklich schreiben. Aber, ehrlich, das liegt dann meistens nicht daran, dass ich keine Ideen habe, sondern dass einfach gerade so wahnsinnig viele andere Dinge in meinem Leben sind.   
Wenn ich abends um 5-6 Uhr nach Hause komme, fehlt mir die Zeit, noch was zu schreiben. Das finde ich aber auch nicht schlimm. Dann mache ich das halt am Wochenende. Und wenn ich am Wochenende keinen Kopf dafür habe, dann lass ich das einfach sein. Ich hatte auch mal Phasen, da habe ich ein paar Wochen lang keinen Satz geschrieben. Und dann sprudelten die Ideen sofort wieder aus mir raus. Seit ich wirklich sauber Plotte, kann ich mich nach einer mehrwöchigen Pause ran setzen und schreiben. Es ist ein bisschen so, als wenn man eine Serie auf Pause stellt und dann guckst du weiter. Du brauchst einen Moment, um wieder richtig rein zu kommen, aber schon nach kurzer Zeit erwachen alle Figuren wieder zum Leben und du bist per Du mit ihnen.

Hast du feste Schreibzeiten, wenn ja, welche?

Ich habe festgestellt: Ich kann am besten gleich morgens schreiben und zwar tatsächlich, wenn ich noch im Bett liege. Ich habe so ein Oma-Bett, bei dem man den Lattenrost elektrisch verstellen kann. Der wird dann ganz hochgestellt und dann schreibe ich, also wenn mein Sohn gerade nicht da ist. Ansonsten schreibe ich auf dem Sofa. Und an Tagen wie heute, wenn mein Sohn beim Papa ist, dann stehe ich auch mal erst um 15:00 Uhr richtig auf, da schreibe ich, solange der Schreibfluss andauert. 

Was hält dich am meisten vom Schreiben ab? 

Das Leben, würde ich sagen. Naja, überwiegend meine Arbeit, weil acht Stunden am Tag arbeiten und fast 1 ½ Stunden hin und zurück fahren, da ist viel vom Tag weg. Wenn ich dann nach Hause komme, dann will ich auch mal ´ne Runde abhängen. Ich schreibe eigentlich dann, wenn ich mich entspannt fühle. 

Bist du mit vielen anderen Autoren befreundet? 

Leider bin ich nicht mit vielen anderen Autoren befreundet. Ich habe über Facebook eine Autorin kennengelernt, die ich sehr sehr gerne mag und die mir bei meinem Buch sehr geholfen hat. Ansonsten suche ich noch den Kontakt und würde mich freuen, wenn es mehr würde. 

Welchen Fehler darf man beim Schreiben auf gar keinen Fall machen? 

Sich selbst für die Tollste zu halten, würde ich sagen. Ich finde, man muss offen für Kritik sein, aber man darf sich auch nicht zu sehr verunsichern lassen. Also ich habe mir ganz viele Schreibratgeber geholt und zum Teil habe ich diese Ratschläge übertrieben beherzigt. Viele warnen davor, Infos zu geballt auf den Leser zu lassen. Im Übermaß ist das auch nicht gut. Aber dann habe ich so viel weggelassen, dass meine Lektorin gesagt hat: “Du, hier fehlen ein paar Informationen”. Ich glaube, es ist irgendwie eine Mischung von ´glaub an dich selbst, aber halte dich nicht für unfehlbar `. Also keine Angst vor dem weißen Blatt Papier. Einfach loslegen und wenn´s murks ist, ist ja kein Problem – wir haben ja alle einen Computer, dann schreibt man es nochmal um. Ich habe den Anfang von ´Die Traumkriegerin´ 4-mal umgeschrieben.

Hast du an deine Leser bestimmte Erwartungen? 

Meine Leser sollten eher Erwartungen an mich haben. Nämlich, dass ich sie gut unterhalte, dass ich nicht mit hanebüchenen Erklärungen um die Ecke komme und, ja, dass ich sie ein Stück auf einer Reise mitnehme.

Wird es bei “Die Traumkriegerin” weiter gehen? 

Ja, bei der Traumkriegerin wird es weitergehen. Ich habe mittlerweile über 70 Seiten geschrieben und das macht wieder richtig Spaß. 

Könntest du das Buch was du aktuell schreibst mit drei Wörtern beschreiben? 

Mit drei Wörtern kann ich das nicht beschreiben… Es wird toll.  
Nein, ich will nicht Arrogant sein. Zauberhafte Romantic Fantasy. Ich glaube, dass trifft es. 

Fotograf: Sohn der Autorin

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Yasmin
Yasmin
4 Jahre zuvor

Ein sehr schöner Beitrag und ein sehr tolles Interview. Weiter so

Frank W.
Frank W.
4 Jahre zuvor

Liebe Bücherspionin, was für Interview!
Es ist gibt deiner tollen Rezension noch einmal eine ganz neue und sehr persönliche Note. Das Interview bringt jedem die Gedankenwelt und Entstehung der Geschichte näher, indem es auf eine sehr charmante und direkte Art die Persönlichkeit der Autorin zeigt.
Da ist das Lesen quasi ein Muss wenn man nicht das Gefühl haben möchte, dass einem etwas entgeht.

Mach weiter so!